Digitalisierungsstudie: „Smart, Smarter, Real Estate“

05.10.2017

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Das zweite Jahr in Folge identifizieren 90 Prozent der Befragten aus dem immobilienwirtschaftlichen Umfeld das Thema Digita­lisierung als sehr relevantes Handlungsfeld für ihr Unternehmen. Die Digita­lisierung der Branche gewinnt nun auch messbar an Fahrt: Ganze fünf Prozent des Jahresumsatzes investieren die etablierten immobilienwirtschaftlichen Unternehmen im Schnitt in Digitalisierungsmaßnahmen. Bei den sogenannten PropTechs entfallen sogar 62 Prozent des Jahresumsatzes auf Ausgaben für Digitalisierungszwecke; bei der Gesamtheit der Befragten beträgt der Durch­schnitt der für Digitalisierung aufgewendeten Jahresumsätze elf Prozent. Das sind Ergebnisse einer Umfrage, die der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e. V. gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft EY Real Estate durchgeführt hat.

„An der Digitalisierung kommt heute kaum ein Akteur der Immobilienwirtschaft mehr vorbei“, sagt Christian Schulz-Wulkow, Leiter des Immobiliensektors in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei EY. Und Martin Rodeck, Innovationsbeauftragter des ZIA und Vorsitzender der Geschäftsführung der OVG Real Estate in Deutschland, ergänzt: „Was die tatsächliche Umsetzung anbelangt, sind die ersten Schritte mittlerweile getan, wie die Ergebnisse unserer diesjährigen Folgebefragung zeigen. Dennoch kann das nur ein Anfang sein.“ Mehr als drei Viertel der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie sich derzeit in der Etablierungs- beziehungsweise Entwicklungsphase befinden. Hier geht die Digitalisierung bereits über das reine Beobachten und Experimentieren mit isolierten Einzellösungen hinaus. Sechs Prozent der Befragten – überwiegend aus dem PropTech-Segment – zählen sich zur „digitalen Exzellenz“ und sind somit vollständig digital aufgestellt. Im europäischen Vergleich hingegen sieht sich die deutsche Immobilienwirtschaft selbstkritisch und überwiegend erst als durch­schnittlich oder gar unterdurchschnittlich fortgeschritten (jeweils 46 Prozent der Befragten).

Als Haupttreiber der Digitalisierung nannten die Umfrageteilnehmern Investoren, Projektentwickler und Planer. Bei diesen Akteuren wird auch die größte Ver­änderung der Geschäftsmodelle erwartet. Eine gewichtige Ursache dürften hier das Building Information Modeling (BIM) und die damit verbundenen Ver­ände­rungen in Entwicklung und Betrieb sein. Asset Manager werden von 59 Prozent der Befragten als wesentliche Kraft angesehen. Technischen Gebäudedienst­leistern und Facility Managern wird eine ähnliche Rolle zugesprochen (58 Prozent).

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