Die Psychologie bei der Geldanlage

25.01.2015

Politische Börsen sind gemeinhin nicht sonderlich nachhaltig. Sie sorgen für schwankungsreiche Phasen und machen es Anlegern nicht leicht, sich für eine geeignete Investition zu entscheiden. Ohnehin sind deutsche Privatanleger eher risikoavers, so dass die gegenwärtigen Ereignisse sie vermutlich noch mehr verunsichern.

Die EZB-Ankündigung, quasi alles an Staatsanleihen aufzukaufen, was es am Markt gibt, obendrein noch der Linksruck in Griechenland und die damit steigende Gefahr eines Austritts der Griechen aus der Europäischen Union, sorgen nicht gerade für Vertrauen in den Euroraum und in die Währung selbst.

Bei der Geldanlage geht es vielfach eben auch um Emotionen. Herdentrieb, Selbstüberschätzung, Gier und Verlustangst: Börsenaltmeister André Kostolany hat es bei jeder Gelegenheit betont: Die Rolle der Psychologie bei Geldanlagen und bei Börsengeschäften könne nicht hoch genug eingeschätzt werden. Besser wäre es, sich nicht so sehr von dem gesamten Umfeld verunsichern zu lassen, und sich in Ruhe über seine Geldanlagen Gedanken zu machen. Gerade in schwankungsreichen Marktphasen sind Zertifikate eine Überlegung wert. Viele strukturierte Wertpapiere bieten dann gute Renditechancen, wenn es am Markt hoch her geht. Geeignet sind strukturierte Produkte aber auch, um einfach und günstig Vermögenswerte des Depots abzusichern. Vor allem in stark schwankenden und unsicheren Börsenmonaten ist der Erwerb von Discount-Zertifikaten sehr beliebt, um renditeträchtig, aber dennoch mit einem gewissen Risikopuffer zu investieren.

Auf der Suche nach einer Sicherheitskomponente für das Depot, sind sogenannte Put-Optionsscheine genau das Richtige. Das klingt zunächst widersprüchlich. Denn es sind ja gerade Hebelprodukte wie Knock-out Produkte oder Optionsscheine, die das höchste Anlagerisiko bergen. Der Anleger riskiert bei ihnen sogar den Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Allerdings kann er die Papiere auch zum Zweck der Depot-Absicherung einsetzen.

Grundsätzlich gilt aber, dass jeder Anleger nur das Finanzprodukt kaufen sollte, dessen wesentliche Eigenschaften er auch wirklich kennt und versteht. Eine wichtige Orientierungshilfe bietet unter anderem das Produktinformationsblatt. Mit diesen Kurzinformationen kann der Anleger die für ihn wesentlichen Daten und Fakten rund um ein Finanzprodukt auf wenigen Seiten ausgesprochen schnell erfassen.

(Autor: Lars Brandau, Geschäftsführer Deutscher Derivate Verband (DDV)