CFDs verstehen – Risiken und Chancen

28.09.2014

**Mehrere Börsengänge (Initial Public Offering, *IPO*) haben in jüngster Zeit die Aufmerksamkeit von Investoren und Massenmedien geweckt – so unlängst auch die IPO des chinesischen eCommerce-Unternehmens **Alibaba.

Wie schon zuvor bei Twitter und Facebook haben solche IPOs einen starken Einfluss auf die Investitions-Landschaft ausgeübt und in einigen Fällen waren Investoren nicht in der Lage, Aktien der Unternehmen zu erwerben, da die Nachfrage das Angebot deutlich überstieg. Investitionen durch Differenzkontrakte (CFDs) zeigen in solchen Situationen ihr wahres Potenzial, mit deutlichen Vorteilen für Kunden, die „trendige" Unternehmen handeln wollen.

CFDs sind gut etablierte und beliebte Finanzprodukte und werden seit über 40 Jahren verwendet – in Großbritannien etwa stieg der Umsatz mit CFDs in den letzten fünf Jahren jedes Jahr um 50 %. Privatanleger schätzen sie auch deshalb, da sie in einigen Ländern bestimmten Besteuerungen auf Aktien nicht unterliegen. CFDs sind eine Vereinbarung, wo der Unterschied im Preis eines Vermögenswertes oder einer Aktie zum Abschluss und Beendigung eines Kontraktes ausgetauscht wird. So können Anleger von den Preisschwankungen einer Aktie oder Devise profitieren, ohne diese selbst erwerben zu müssen.

Wie alle Derivate können auch CFDs für Spekulationen verwendet werden, vor allem da man einen Hebel (Leverage) platzieren kann, der als Multiplikator für Gewinne und Verluste wirkt – je höher dieser Leverage gesetzt wird, desto riskanter wird der Kontrakt theoretisch. CFDs können aber auch ohne Hebel gehandelt werden und sind in diesem Fall nicht riskanter als normale Aktien: die Vorteile, später noch mit Hebeln zu arbeiten und ihre unbeschränkte Anzahl, bleiben jedoch erhalten. Es liegt also beim jeweiligen Anleger, wieviel Risiko er eingeht und ein verantwortungsvoller Broker wird immer sinnvolle Grenzen auf mögliche Hebel festlegen.

CFDs werden manchmal auch als extrem riskant charakterisiert, da sie fälschlicherweise mit anderen Derivaten wie binären Optionen gleichgesetzt werden. Binäre Optionen sind allerdings per Design simple Wetten darauf, ob der Aktienkurs innerhalb eines festgelegten Zeitraums steigen oder fallen wird – nach Ablauf der Zeit erhält der Anleger entweder sein Geld oder die Option verfällt. CFDs hingegen können von Anlegern jederzeit gekauft oder verkauft werden und bleiben so lange im Portfolio wie gewünscht.

Interessenten sollten aber vor dem Handel mit CFDs lernen, wie man richtig mit ihnen umgeht. Hierfür sollte man einen Broker wählen, der klare Richtlinien und alle notwendigen Werkzeuge für den Handel bietet und so hilft, eventuelle Verluste zu minimieren. Ein guter CFD-Anbieter ermöglicht es seinen Kunden, durch eine einheitliche Plattform mit einer Vielzahl verschiedener Instrumente aus der ganzen Welt zu handeln – inklusive exotischer Märkte, die in der Regel schwer zu erreichen sind.

CFDs sind also ein interessantes Instrument für IPOs wie Alibaba, wenn sie verstanden und verantwortlich gehandelt werden. Die Nachfrage nach diesen Aktien ist weltweit so hoch, dass wahrscheinlich nicht alle Anleger sie am ersten Handelstag erwerben können. Mit CFDs kann man also trotzdem am Börsengang und Handel von Anfang an teilnehmen, mit allen Vorteilen des möglichen Erfolgs an den Märkten, aber ohne die Notwendigkeit, sie tatsächlich auf dem Markt erwerben zu müssen.

(Autor: Gal Haber, Chief Executive Officer, Plus500)