Beteiligungen Commerzbank – Kein Grund für den Rückzug

13.12.2016

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Die Commerzbank, die zweitgrößte deutsche Geschäftsbank hat unlängst bekanntgegeben, dass sie sich vom Vertrieb von Beteiligungsmodellen an private Anleger trennt. Der Schaden für die Reputation des Hauses durch das Engagement in dieser offenbar als anrüchig angesehenen Produktklasse wiegt den Mitteilungen zufolge schwerer als der Verzicht auf die Provisionserträge durch die Platzierung der Kommanditanteile.

Angesichts der Verstrickung der Commerzbank in eine Reihe problematischer Produkte wie Film- oder Schiffsfonds ist die Haltung auf den ersten Blick durchaus plausibel. Möglicherweise fühlen die Banker angesichts der Realitäten dieses Geschäfts sogar ein wenig Scham.

Indes scheinen die Abneigung gegen beschädigte Reputation und andere Störgefühle ihre Grenzen zu haben. Da gibt es nämlich die in Düsseldorf ansässige CfB, eine im Beteiligungsmarkt wohlbekannte Adresse, die zum Konzern der Commerzbank gehört. Aktuell hat die CFB den Flugzeugfonds  CFB Invest Flugzeuginvestment 1 im Angebot. Finanziert wird damit eine Boing 777 – 300 ER für die Fluggesellschaft Emirates, die diese Maschine bis 2024 fest leasen soll mit der Option auf weitere fünf Jahre Dieses Angebot richtet sich gemäß Darstellung im Internet-Auftritt der CFB „an unternehmerisch denkende Anleger“, die „mindestens den Gegenwert von 20.000 Euro und mindestens 30.000 US-Dollar (plus Agio)“ als Treugeber über den Treuhandkommanditisten in eine unternehmerische Beteiligung stecken wollen. Das klingt nun nicht gerade nach den Konditionen für institutionelle Kundschaft.

Bei uns entsteht der Eindruck, dass die Erträge der Konzerngesellschaften aus diesem als offenbar als anrüchig angesehenen Geschäft von der Mutter nicht verschmäht werden. Von daher wirkt die Entscheidung der Commerzbank-Bosse sehr schwach begründet und ist schwer nachvollziehbar: Wer von Geschäften profitieren will, die ausdrücklich als schädlich für den Ruf des Hauses erkannt wurden, kann seine Reputation durch Geschäfte im „Grauen Markt“ gar nicht mehr beschädigen.

So gesehen ist dann auch nicht mehr wichtig, was genau die Commerzbank nun tatsächlich tut oder unterlässt. Immerhin heißt es aktuell noch auf der CFB-Homepage zum genannten Flugzeugfonds:  „Der Vertrieb erfolgt über die Commerzbank AG und andere deutsche Bank-und Geldinstitute“ (siehe Screenshot vom 13.12.). Allerdings erklärte ein Sprecher dazu, dass dies Aussage mittlerweile überholt sei und demnächst wohl korrigiert wird. Im Übrigen handele es sich um eine „Restplatzierung“.  (mk)

www.cfb-invest.com