Auf und Ab – der Dax in (schwerem) Fahrwasser? Teil III

07.02.2013

Antworten zum brandheißen Thema von Christian Schuster, Fondsmanagement, Veritas Investment GmbH.

finanzwelt: Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat die 200-Tage-Linie und 6.000er Marke nach unten durchbrochen. Sind nun die Bären los und drohen weitere Kursverluste?

Schuster: Nach einem sehr schnellen, starken Anstieg des DAX zum Jahresbeginn hat der Index seit Anfang April die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen. Die durch die Wahlen in Griechenland verschärfte Krise in den Peripheriestaaten der Eurozone war der Auslöser dafür, dass der DAX mittlerweile rund 20% gegenüber seinem Hoch verloren hat und seit Jahresanfang nur noch leicht im Plus ist. Für neue Impulse werden die Neuwahlen in Griechenland am 17.6.2012 sorgen. In den vergangenen Wochen haben wir zudem eine Abschwächung der Konjunktur in China gesehen. Das Wachstum verlangsamt sich zwar von einem hohen Niveau aus, die chinesische Wirtschaft hat jedoch in den letzten Jahren den größten Beitrag zum weltweiten Wirtschaftswachstum geleistet und ist für eine Exportnation wie Deutschland sehr wichtig. Dass Deutschland dennoch weiterhin als eine Insel der Stabilität in den entwickelten Märkten angesehen wird, zeigt sich an den immer noch steigenden Kursen für deutsche Staatsanleihen. Mit einem KGV von rund 13 und einer Dividendenrendite von 4,5% ist der DAX sicherlich nicht als teuer einzuschätzen. Auch sprechen die Qualität der Unternehmen sowie deren Gewinne für mittelfristig höhere Kursniveaus und eine relative Outperformance gegenüber anderen Aktienmärkten der Industrieländer. Trotz der attraktiven Fundamentaldaten sprechen die Charts jedoch aktuell noch eine andere Sprache. So wird es wichtig sein, dass sich der DAX baldmöglichst wieder über der 200-Tage-Linie etabliert. Unsere Modelle zeigen derzeit noch keine Kaufgelegenheiten, d. h. die Bodenbildung scheint noch nicht erreicht.

finanzwelt: Wie und mit welchen Produktlösungen soll der Investor darauf reagieren?

Schuster: Für langfristige Anleger bieten sich flexible Investmentstrategien als Basisinvestment an. Mit ihrem vermögensverwaltenden Ansatz sind diese darauf ausgerichtet, in langen Baissephasen starke Wertverluste zu vermeiden und je nach Großwetterlage in verschiedene Assetklassen zu investieren. Dies bietet dem Anleger die Möglichkeit einer Diversifikation aus dem aktuellen Risk-On/Risk-Off-Umfeld. Mit dem ETF-DACHFONDS erhält der Anleger solch eine Lösung, da bei dem globalen Dachfonds die Allokation in Aktien-, Renten- und Rohstoffmärkte dynamisch gesteuert wird. Dabei kann der Fonds das Profil eines defensiven Rentenfonds aufweisen, wenn die Signallage aus dem systematischen Investmentprozess für Aktien- und Rohstoffmärkte negativ ist. Bei einer positiven Signallage kann er den Charakter eines Aktienfonds annehmen und über den Kauf von Aktien-ETFs die Beta-Rendite der Märkte abgreifen. Der seit fünf Jahren bestehende ETF-Dachfonds hat seinen Anlegern seit Auflage eine deutliche Outperformance gegenüber dem DAX-Index wie auch den weltweiten Aktienmärkten geliefert. Gleichzeitig war das Risiko für den Investor - gemessen an der Volatilität und am Drawdown - deutlich geringer.